So erstellst duoptimale Stellenanzeige

Tipps zur Erstellung einer Stellenanzeige

Zu Beginn ist es sinnvoll, sich einmal in die Position eines Jobsuchenden zu versetzen. Nach welchen Begriffen sucht ein Jobsuchender, um die passende Stelle zu finden? Welche Inhalte sind in einer Stellenanzeige für Jobsuchende besonders wichtig?

01 Einstieg mit Unternehmenstext

Der erste Absatz ist entscheidend, um die Aufmerksamkeit deiner Zielgruppe auf die Anzeige zu ziehen. Dabei solltest du präzise sein und eine gute Mischung aus Informationen und Kreativität finden, sodass Kandidaten nicht das Interesse verlieren, bevor sie die wesentlichen Teile der Stellenanzeige gelesen haben. In einer kurzen Beschreibung des Unternehmens solltest du darauf eingehen, was dein Unternehmen genau macht. Dabei können folgende Informationen enthalten sein:

02 Stellentitel

Der Titel einer Stelle ist der wichtigste Schlagwort-Träger, wonach der Algorithmus entscheidet, an welcher Position eine Anzeige angezeigt wird. Hat der gewählte Stellentitel eine hohe Übereinstimmung mit dem Suchbegriff, den die Kandidaten eingeben, wird die Anzeige weiter oben angezeigt.

Achte bei der Wahl des Stellentitels also darauf, dass die Position konkret beschrieben wird und keine Ausschmückungen enthält, welche Kandidaten bei der Suche nicht direkt eingeben.

Für die optimale Auffindbarkeit vermeide zudem einen Mix aus Sprachen, unternehmenseigene Berufsbezeichnungen, Ergänzungen wie „Wir suchen / Ihre Chance“, Nennungen von Soft Skills wie „teamfähig“ oder „engagiert“ oder Abkürzungen wie „Kaufm. Mitarbeiter“ – diese führen bei den Online-Suchen zu schlechteren Positionierungen der Stellenanzeigen! Auch Dopplungen wie „Staplerfahrer / Schubmastfahrer“ beeinflussen die Suchen negativ.

Achte bei der Wahl des Titels darauf echte Titel zu wählen. Wer einen „Java Ninja“ oder „Java Hacker“ sucht, findet selten den eigentlich benötigten Java Entwickler.

Ein weiteres Beispiel: Wird ein Marketing-Manager für den Bereich Veranstaltung und Sponsoring gesucht, werden mit dem Stellentitel „Event-Manager“ passendere Kandidaten erreicht als über eine allgemeine Formulierung wie „Marketing-Manager“.

03 Aufgaben

Welche Aufgaben fallen innerhalb dieser Position an? Kann es sein, dass zusätzliche Aufgaben außerhalb des normalen Tätigkeitsbereichs wahrgenommen werden müssen? All das interessiert die potenziellen Bewerber*innen. Bei der Formulierung solltest du darauf achten, dass die Aufgaben zwar ansprechend klingen, aber dennoch aussagekräftig sind. Mit einer Floskel wie „Es erwarten Sie abwechslungsreiche Aufgaben im Kundenservice“ können die wenigsten Interessenten etwas anfangen. Zerlege den Job lieber in seine einzelnen Bestandteile und liste diese auf. So wissen die Lesenden genau, auf was sie sich mit einer Bewerbung einlassen würden. Zudem empfiehlt es sich, die Aufgaben in einer Auflistung mit einer Rangordnung nach Wichtigkeit darzustellen, welche aus 5-8 Punkten mit zentralen Schlagworten besteht.

04 Anforderungsprofil

Zum einen sollte dieser Abschnitt Angaben zur Ausbildung und Berufserfahrung enthalten, aber auch Softskills etwa im Hinblick auf Kommunikation und Problemlösung sowie Persönlichkeitsmerkmale einbeziehen, auf die du bei der Stellenbesetzung Wert legst.
Achten bei der Auflistung darauf, nicht alle Anforderungen aufzulisten, die du di von dem idealen Kandidaten wünscht, da es potenzielle Kandidaten abschrecken kann, wenn zu viele Qualifikationen und Fähigkeiten genannt werden.

05 Benefits

Dieser Abschnitt gibt Raum potenziellen Bewerbern zu erklären, was die Vorteile sind, sich genau für dein Unternehmen zu entscheiden. Gerade bei schwierig zu besetzenden Positionen kannst du dich hier von anderen Ausschreibungen abheben.

Gehe gerne auf große und kleine Dinge ein.

Do‘s:

Kundenbezogen

• Langfristiger Einsatz bei renommierten Kunden

• Zukunftssicherheit durch geplante Übernahme in den Kundenbetrieb

• Zeitliche Flexibilität aufgrund flexibler Arbeitszeiten

• Breite Entwicklungsmöglichkeiten wie Schulungen, Weiterbildungen oder Karriere

• Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen

• Kostenlose Softgetränke und Snacks beim Kunden

• Kostengünstige Nutzung der Kantine oder Einrichtung x des Kunden

• Gesundheitsleistungen wie betriebliche Gesundheitsprogramme oder Fitnessstudio-Mitgliedschaften

• Mitarbeiter-Events wie Betriebsausflüge und Sommer- & Weihnachtsfeier

Finanziell:

Mittlerweile ist die Angabe zum Gehalt für Jobsuchende ein wichtiger Bestandteil in Stellenbeschreibungen.

Indeed empfiehlt die Angabe des Gehaltes auch, sollte es unterhalb des Durchschnitts liegen, da so Jobsuchende mit einer zu hohen Erwartung von einer Bewerbung absehen.

Bei interessanten Stundenlöhnen macht es Sinn, diesen in den Jobtitel zu schreiben.

• Attraktive Bezahlung mit Stundenlohn €/h mit Anstieg durch Branchenzuschläge bis €/h

• Attraktive Equal-Pay-Bezahlung mit xx € Stundenlohn

• Schichtzuschläge von xx €/h

• Branchenzuschläge von xx €/h ab Zeitpunkt

• Nacht- und Wochenendzuschläge von xx €/h

• Zusatzleistungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld in Höhe von xxx € (pro geworbenem MA)

• Welcome-Bonus/-Prämie von xxx € [sofern gegeben]

Fahrtkosten:

• Beteiligung am bzw. Übernahme des Deutschlandtickets möglich

• Fahrtkostenerstattung/-zuschuss von xx € pro Tag.

Allgemein:

• Planungssicherheit durch unbefristeten Arbeitsvertrag

Arbeitskleidung

• Kostenfreie Marken-Arbeitskleidung von Engelbert Strauss etc. [sofern gegeben]

Dont‘s:

langweilige Benefits wie „pünktliche Bezahlung“, „Arbeitskleidung“ , „sicherer Arbeitsplatz“, “flache Hierarchien”, "angenehmes Arbeitsklima", "freundliche Kolleg*innen"

06 Abschluss

Um deiner Stellenanzeige einen runden Schliff zu geben, sollten im letzten Teil ein kurzer Abschlusssatz wie „Wir freuen uns auf Ihre / Deine Bewerbung!“ stehen, sowie die Angaben des direkten Ansprechpartners und ein Verweis zu der Datenschutzerklärung.

07 Schlagwörter / Keywords

Wie bereits beschrieben ist das wichtigste Schlagwort der Stellentitel. Daher sollte dieser mehrfach (mindestens 3x) in dem Anzeigentext vorkommen. Neben dem Titel sollten auch andere relevante Schlagwörter (z.B. alternative Berufsbezeichnungen) in der Stellenanzeige vorkommen. Aufschluss darüber, welche Schlagwörter wichtig sind, können die Indeed Hiring Insights oder Google Trends geben. Sie beeinflussen die Auffindbarkeit und Ranking einer Stellenanzeige bei der Suche.

Der Algorithmus greift nicht nur auf den Stellentitel, sondern auch auf den gesamten Anzeigentext und durchsucht ihn nach den eingegebenen Begriffen der Jobsuchenden.

Beispiel zum Einsatz von Schlagwörtern: „als Schlosser sind Sie verantwortlich für ...“ oder „als Staplerfahrer sind Ihre Aufgaben ...“

08 weniger ist oft mehr

Beschränke dich auf das Wesentliche und achte auf ein Gleichgewicht zwischen wichtigen Details und nutzerfreundlichem Maß an Informationen. In der Regel werden von jedem Absatz die ersten vier Punkte gelesen und bereits danach entschieden, ob die Stellenbeschreibung interessant ist. Gerade über das Smartphone bevorzugen Kandidaten kurze Stellenbeschreibungen mit Inhalten, die einfach erfasst werden können.

09 AGG-Checkliste

Berücksichtige bei der Formulierung, das folgende Angaben in der Stellenanzeige weder eingeschränkt noch ausgeschlossen werden, wenn keine sachlichen Gründe dafür vorliegen: